MIG / MAG Schweißgerät Test
Mit einem MIG / MAG Schweißgerät erfolgt das sogenannte Lichtbogenschweißen. Hierbei schmilzt eine endlose Drahtelektrode unter einer Schutzgasabdeckung langsam ab. Das Gas schützt die Elektrode vor dem Einfluss der umgebenden Luft und verhindert, dass das flüssig gewordene Metall oxidiert. Das Verfahren ist sehr vielfältig einsetzbar und eignet sich sowohl für dickere als auch dünne Bleche.
Modell | Preis | |||
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Was ist ein MIG / MAG Schweißgerät?
Das Metallschutzgasschweißen im Verfahren MIG oder MAG ist eine Art des Lichtbogenschweißens, bei dem ein abschmelzender Schweißdraht vom Motor des Schweißgeräts nachgeführt wird. Wenn ein Stück des Drahtes vorn verbraucht wurde, wird neuer Draht nachgeschoben und das automatisch. Die Drahtdurchmesser liegen meistens zwischen 0,8 und 1,2 mm. Mit dem Drahtvorschub wird die Stelle über der Düse auch mit einem Schutzgas umgeben.
Das Gas schützt das nun flüssige Metall vor der Oxidation und damit vor einem Verlust seiner Stabilität und Haltbarkeit. Wahlweise ist ebenso der Einsatz von Fülldrähten möglich. Diese Röhrchendrähte dienen dem gleichen Zweck wie die Umhüllung der Stabelektrode. Die Inhaltsstoffe tragen zum Schweißvolumen bei und schützen die Naht. Die Verbindung wird fester und haltbarer.
Wie funktioniert ein MIG / MAG Schweißgerät?
Ein MIG / MAG Schweißgerät besteht aus einer Vorschubeinrichtung, welche den Draht immer weiter nach vorne schiebt. Dieser schmilzt beim Schweißen ab und bildet auf dem Werkstück die entstehende Naht und damit die gewünschte Verbindung. Eine Kontakthülse umgibt den Draht am Gerät und das Schutzgas verhindert ein unerwünschtes Oxidieren der neuen Naht, was deren Qualität deutlich mindern würde. Das Schutzgas wird daher vom MIG / MAG Schweißgerät zeitgleich mit dem Abschmelzen des Drahtes ausgegeben und umhüllt die Spitze des Drahtes sowie die neue Naht.
Einsatzmöglichkeiten
Stähle ohne Legierung werden vorwiegend mit Aktivgas verschweißt, also mit Kohlenmonoxid. Dies nennt man Metall-Aktivgas-Schweißen (MAG). Hochlegiuerte Stähle, Aluminium, Nickel und Magnesium sowie Titan werden hingegen mit einem inertem Gas wie Argon verschweißt. „Inert“ bedeutet, dass Argon relativ stabil ist und mit der Atmospähre nur wenig reagiert. Hierbei kommt das Metall-Inertgas-Schweißen zum Einsatz (MIG).
Das Verbinden dünnere Bleche, die nur 0,8 mm dick sind, ist mit dem Schutzgasschweißen genauso möglich, wie das Scheißen dickerer Bleche, die 10 mm und mehr stark sind. Das MSG-Schweißen kann mit einem Brenner, der von Hand geführt wird, und vollmechanisierten Systemen (Roboter, Portale) eingesetzt werden. Einsatzmöglichkeiten zeigen sich im Rohrbau, im Container- und Apparatebau sowie in der Kfz-Reparatur.
Für wen geeignet?
Ein MIG / MAG Schweißgerät eignet sich für zahlreiche Anwendungszwecke und ist vergleichsweise einfach zu bedienen. Es kann sowohl im professionellen Umfeld zum Einsatz kommen – etwa bei der industriellen Fertigung – als auch bei Privat- und Hobbyanwendern. Letztere bevorzugen Modelle, die von Hand gehalten werden. In der Fertigung werden hingegen Robotersysteme verwendet, die maschinell geführt werden. Ein MIG / MAG Schweißgerät hat den Vorteil, dass hier beide Verfahren zur Verfügung stehen, sodass sowohl das Schweißen mit Inertgas als auch das Schweißen mit Aktivgas möglich sind. Je nachdem, welches Material verarbeitet werden soll, kann der Anwender also das passende Verfahren aussuchen.
Was kann man mit einem MIG / MAG Schweißgerät schweißen?
Mit einem MIG / MAG Schweißgerät können sowohl dünnere Bleche als auch dickere Materialien geschweißt werden. Entscheidend ist dabei die Dicke des Drahtes. Auch die Leistungsfähigkeit und Amperezahl des Geräts beeinflussen das Ergebnis. Mit einem inerten Gas werden Stahl, Aluminium, Magnesiumverbindungen, Nickel und Titan geschweißt. Dies kommt häufig im Rohrleitungsbau vor, da die Rohre aus verschiedenen Legierungen bestehen. Stahl, der keine Legierungen besitzt, kann hingegen mit Aktivgas geschweißt werden, also dem MAG-Verfahren. Solche unlegierten Stähle finden sich bei Fahrzeugen, im Containerbau oder bei der Herstellung von verschiedenen Metallerzeugnissen wie Zäunen oder Toren.
Handhabung
Das Arbeiten mit dem MIG / MAG Schweißgerät ist eine der am weitesten verbreiteten Methoden und daher auch entsprechend einfach. Zunächst wird der Schweißdraht eingesetzt, Dafür müssen Anwender die Drahtrolle in die Aufnahme am Gerät stecken und das Ende des Drahtes mit einer Zange lösen. Dabei muss das Ende gut festgehalten werden, sodass der Draht nicht lose wird. Danach löst man die Druckwolle und schiebt den Anfang des Drahtes mitten durch die Drahtzulaufdüse hindurch. Weiterhin schiebt man den Draht über die Förderrolle in die Einlaufdüse. Wichtig ist dabei, dass der Durchmesser des Drahtes mit der Förderrolle übereinstimmt.
Danach wird das Gerät an das Stromnetz angeschlossen. Handwerker klemmen das Massekabel an, schließen die Gasflasche an und stellen den Gasdurchfluss am Manometer ein. Meist sollte dieser bei 10 bis 12 l/min liegen. Brennpacket und Brenner werden zusammengebaut. Durch den Knopf am Brenner aktiviert man den Drahtvorschub. Je nach Schweißmaschine haben Anwender die Wahl zwischen dem Betrieb mit 2 Takt oder 4 Takt. 2 Takt bedeutet, dass der Draht so lange läuft, wir der Knopf gedrückt wird. 4 Takt meint, dass der Draht nach dem erstmaligen Drücken des Knopfes so lange läuft, bis der Knopf erneut betätigt wird.
Der Brenner sollte etwa 15 Grad entgegen der Schweißrichtung gehalten werden. Der Drahtdurchmesser multipliziert mit 10 ergibt den Abstand zum Blech, der eingehalten werden sollte. Beim Kehlnahtschweißen wird der Brenner im Winkel von 45 Grad zur Kehle gehalten. Generell ist eine gleichmäßige und ruhige Führung des Brenners für ein optimales Ergebnis wichtig.
Leistungsmerkmale
Leistungsmerkmale der Schweißgeräte sind das Schweißen mit verschiedenen Amperestufen, etwa 200 oder 450 Ampere. Zusätzliche Grundstoffkurven und Panelfunktionen erweitern das Leistungsspektrum, insbesondere für professionelle Anwendungen. Die Drahtvorschubgeräte können mit eine Auswahl an Schweißkurven ausgestattet sein oder maßgerschneiderte Schweißverfahren mit zusätzliche Wahlfunktionen bieten.
Positive Eigenschaften
Negative Eigenschaften
Was wird getestet?
Beim Test der MIG / MAG Schweißgerät ist das Preis-Leistungsverhältnis wichtig. Geräte, die viele Möglichkeiten zur Regulation bieten, die sowohl das MIG- als auch MAG-Schweißen erlauben und die höhere maximale Amperezahlen nutzen können, sind meistens teurer. Wer nur als Privatanwender nach einem MIG / MAG Schweißgerät sucht, benötigt diesen hohen Funktionsumfang meistens nicht. Vor dem Kauf sollten mehrere Angebote verglichen werden.
Einige Hersteller bieten zusätzliche Leistungen, wie die kostenlose Lieferung von Drahtrollen für die ersten Einsätze, wenn Handwerker ein neues Gerät erwerben. Das Handling der Modelle sollte einfach und verständlich sein. Große Displays erleichtern das Ablesen und eine gut geschrieben Anleitung ermöglicht es auch Laien, sich mit der Benutzung der Geräte vertraut zu machen – sogar, wenn keine Vorkenntnisse vorhanden sind.
Pflege und Reinigung
Einige Modelle sind wartungsarm, da sie über ein dichtes Gehäuse verfügen und daher im Inneren nicht verstauben können. Hier ist es nur wichtig, die Düsen mit einem Schweißschutzspray zu reinigen. Fette und Öle, die beim Arbeiten auf dem Schweißgerät hinterlassen werden, sollte man nach der Benutzung abwischen. Metallstäube können mit Isopropanol entfernt werden. Dies ist wichtig, denn die Stäube können stromleitend wirken.
Wer repariert MIG / MAG Schweißgerät?
Sind die Schweißgeräte defekt, dann ist der Händler erster Ansprechpartner. Innerhalb des Garantiezeitraumes können die Reparaturkosten vom Hersteller übernommen werden. Kunden wenden sich daher am besten an den Verkäufer. Viele Händler bieten auch die Reparatur älterer Schweißgeräte an und Firmen, die sich auf Schweißgeräte spezialisiert haben, offerieren ebenso die Instandhaltung und Reparatur der Modelle.
Wieviel Ampere?
Wie viele Ampere ein MIG / MAG Schweißgerät besitzt, bestimmt dessen Leistungsfähigkeit. Je mehr Ampere es nutzt, desto dickere Bleche kann das Modell schweißen. Üblich und im Heimwerkerbereich weit verbreitet sind Geräte bis zu 200 Ampere. Diese reichen für die meisten Anwendungen aus. Häufig geben Hersteller nicht nur die maximalen Ampere an, sondern eine Spannbreite, innerhalb derer die Anwender die Leistung einstellen können – etwa 170 bis 280 Ampere. Profigeräte bieten bis zu 400 Ampere und werden beispielsweise in der Automobilindustrie genutzt.
Was kostet ein MIG / MAG Schweißgerät?
MIG / MAG Schweißgeräte zählen zu den günstigeren Modellen und sind in verschiedenen Preisstufen erhältlich. Kleinere Varianten sind ab 200 Euro erhältlich und wer auf günstige Angebote achtet, findet auch Modelle die preislich noch darunter liegen. Anspruchsvollere MIG / MAG Schweißgeräte kosten im Durchschnitt zwischen 400 und 600 Euro.
5 großen Hersteller
Verschiedene Hersteller bieten MIG / MAG Schweißgeräte in unterschiedlichen Preiskategorien an. Das Sortiment reicht von Modellen für Heimwerker bis hin zu professionalisierten Angeboten für die Industrie. Einige Unternehmen haben sich auf die Schweißgeräte spezialisiert. Andere bieten noch weitere Werkzeuge und Geräte an.
- Sehr bekannt ist etwa Einhell. Das deutsche Unternehmen fertigt bereits seit dem Jahr 1964 Industrieprodukte – zunächst Elektrotechnik, später Gartengeräte sowie Werkzeuge. Die Produktlinie der Schweißgeräte ist eines der Haupterzeugnisse des Unternehmens.
- Das französische Unternehmen GYS hat sich ebenfalls auf Schweißgeräte spezialisiert und blickt genauso auf mehrere Jahrzehnte Erfahrung zurück. Die Firma richtet sich mit ihrem Angebot eher an professionelle Anwender und kooperiert mit Autoherstellern und Werkstätten, die Schweißmaschinen von GYS verwenden.
- Privatanwender möchte hingegen Itmati ansprechen. Der Hersteller von Technik rund um Haus und Garten produziert Geräte, die einfach bedienbar sind und den Anwender nicht mit einer Vielzahl von Funktionen verwirren. Wer ein solides Modell sucht, ist hier richtig.
- An Heimwerker richtet sich auch Güde mit seinen Schweißgeräten. Die Firma besteht seit dem Jahr 1979 und kooperiert mit Baumärkten sowie verschiedenen Einzelhändlern, welche die Erzeugnisse von Güde verkaufen.
- Aus Auenwald stammt das Unternehmen Lorch, welches mit seiner Herkunft aus einem eher unbekannten Ort medial kokettiert. Das Unternehmen hat sich auf Schweißmodelle für die Industrie spezialisiert und möchte vorwiegend Unternehmenskunden ansprechen. Eigene Sonderanfertigungen, welche die Qualität des Schweißens verbessern sollen, gehören hier zum Sortiment.
Was gibt es für Zubehör?
Beim Schweißen ist nicht nur das richtige Verfahren wichtig, sondern auch der Schutz des Anwenders. Daher gilt die Sicherheitskleidung als wichtiges Zubehör. Das sind etwa Handschuhe, feuerfeste Hosen und Jacken sowie die Schutzbrille, die vor dem entstehenden hellen Licht schützt. Weiteres Zubehör sind die Schweiß- und Fülldrähte, die Brenn- und Elektrodenhalter sowie Trockner, Prüfwerkzeuge und Schlackenhammer. Auch Zangen sind bei der Feinarbeit und dem Einhängen des Schweißdrahtes hilfreich.
Worauf ist beim Kauf zu achten?
Bevor ein Anwender ein Gerät kauft, sollte er bedenken, welche Materialien er schweißen möchte. Wer beispielsweise Aliminium schweißen will, benötigt ein Gerät, das nicht nur MAG schweißen kann, sondern auch MIG. Wer hingegen nur Stahl schweißt, dem reicht ein MAG-Gerät. Schweißt man verschiedene Stoffe, dann sind Kombimodelle sinnvoll.
Auch die Materialstärke ist wichtig, denn sie bestimmt die notwendige Leistungsfähigkeit der Schweißgeräte. Wer oft mit verschiedenen Blechen und Dicken arbeitet, sollte ein Schweißgerät aussuchen, das stufenlos reguliert werden kann. Wer selten schweißt, dem reichen meistens einfache und damit auch günstigere Varianten. Schließlich sollte man sich überlegen, ob man ein funktionsreiches, meist aber schwereres Modell wählt oder ein leichtes Schweißgerät.
5 gute Gründe für MIG / MAG Schweißgerät
- MIG / MAG Schweißgeräte sind flexibel einsetzbar.
- Sie können in zahlreichen Positionen verwendet werden.
- Das Schweißen verschiedener Metalle ist möglich.
- Die Geräte sind einfach bedienbar.
- Zudem können selbst Kehlnähte geschweißt werden.