Inverter Schweißgerät Test
Das Inverter-Schweißen ist kein spezielles Schweißverfahren, sondern eine besondere Bauart eines entsprechenden Geräts. Der Wirkungsgrad der Modelle ist besser als der anderer Stromquellen, sodass durch die höhere Arbeitsfrequenz auch dynamische Schweißprozesse besser regelbar werden. Zudem sind die Geräte leichter, was sie einfacher transportierbar macht.
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Topseller | ||||
Modell | GYS Elektroden-Schweißgerät 160 A Inverter 4000 | Berlan WIG/TIG Inverter Schweißgerät 180A – BWIG180 | vidaXL Schweißgerät Inverter WIG TIG HF-Zündung | ESAB Elektroden Schweißinverter |
Preis | 255,05 € | 199,95 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | 226,99 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | 278,90 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. |
Bewertung | ||||
Gewicht | 4.2 kg | 10.5 kg | 8 kg | 6.7 kg |
Spannung | 230 Volt | 230 Volt | 230 Volt | 230 Volt |
Stromstärke | 160 A | 180 A | 180 A | 180 A |
Mobil | ||||
Preis | 255,05 € | 199,95 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | 226,99 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | 278,90 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. |
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Was ist ein Inverter Schweißgerät?
Der Schweißinverter ist eine Stromquelle für das Schweißen. Die Geräte können für alle Lichtbogenschweißverfahren angewendet werden, etwa für das MIG-, MAG-, Elektrode- und WIG-Schweißen. Je nach Leistung werden die Modelle drei- oder einphasig an das Stromnetz angeschlossen. Der Inverter gibt Gleichstrom aus, mit dem das Schweißen einfacher als mit Wechselstrom erfolgen kann. Dabei entsteht ein besonders gleichmäßiger Lichtbogen. Es werden unter anderem Invert-Schweißer für die Schweißverfahren MIG, MAG, E-Hand und WIG angeboten.
Wie funktioniert ein Inverter Schweißgerät?
Der Inverter besitzt die Funktion eines Schaltnetzteiles. Zunächst wird die Netzspannung gleichgerichtet und dann über einen Transformator in eine geringere Spannung konvertiert. Anschließend wird der Schweißstrom mit Hilfe von Dioden nochmals gleichgerichtet. Hierbei gilt, dass der Transformator im Inneren des Inverters umso kleiner sein kann, je höher die Arbeitsfrequenz des Gerätes ist. Es sind verschiedene Schweißtechniken realisierbar.
Beim so genannten Antistick wird kurz vor dem Kurzschluss der eingestellte Maximalstrom abgegeben, sodass ein Festkleben oder Ausglühen der Elektrode verhindert wird. Bei der Arc-Force-Steuerung erfolgt eine elektronische Regelung des entstehenden Lichtbogens. Der eingestellte Stromwert wird kontinuierlich erhöht, wenn der Lichtbogen beim Schweißen kürzer wird. Beim Hot-Start wird das Klebenbleiben der Elektrode durch eine kurzfristige Überlagerung des Schweißstromes erreicht.
Die Einsatzmöglichkeiten
Inverter kommen vor allem dort zum Einsatz, wo eine hohe Mobilität gefragt ist und große, schwere Schweißgeräte nicht verwendet werden können. Werden Inverter für das MIG- und MAG-Schweißen genutzt, dann können damit Bleche ab einer Stärke von 0,8 mm verarbeitet werden. Bearbeitbare Materialien sind Stähle, Nickelwerkstoffe und Aluminium, etwa in der Kfz-Reparatur oder bei industriellen Anwendungen. Inverter für MAG-Schweißer können auch für Aluminiumlegierungen verwendet werden. Sollen Inverter für das Elektrodenschweißen zum Einsatz kommen, dann können die Geräte sogar unter Wasser genutzt werden.
Beispielsweise ergeben sich folgende Anwendungsgebiete:
Für wen sind die Inverter geeignet?
Die Schweißgeräte sind für Heimwerker und handwerklich tätige Personen geeignet, die an wechselnden Einsatzorten arbeiten. Konventionelle Schweißgeräte sind größerer und schwerer; sie sind nicht mobil. Wer häufig schweißt und dabei das Gerät transportieren muss, sollte auf einen Inverter setzen. Geeignet sind die Inverter ebenso für Baustellen, da sie hier im Freien genutzt werden und bei jedem Einsatz aus dem Lager geholt bzw. nach dem Einsatz wieder dort verstaut werden.
Was kann man mit einem Inverter-Schweißgerät schweißen?
Mit dem Inverter können Verbindungen aus niedriglegiertem oder hochlegiertem Stahl geschweißt werden. Das Gerät wird ebenso für Verbindungen im Anlagenbau, im Fahrzeugbau oder Apparatebau verwendet, etwa bei Aluminium, Nickel, Kupfer und den Legierungen dieser Metalle. Wird der Inverter für Elektro-Schweißgeräte eingesetzt, dann können damit nahezu alle Metalle bearbeitet werden.
Die Handhabung
Bevor die Arbeit mit dem Schweißgerät beginnt, sollten wichtige Maßnahmen zum Arbeitsschutz beachtet werden. Dazu gehört es beispielsweise, den Körper vor Hitze und Strahlung zu schützen. Handschuhe sowie die Schweißerblende sind obligatorisch. Die Arbeitsbekleidung und Arbeitshandschuhe sollten schwer entflammbar sein. Sind die notwendigen Maßnahmen zum sicheren Arbeiten getroffen, dann wird das Schweißgerät an die Stromquelle angeschlossen. Das Massekabel wird am Pluspol der Maschine befestigt und dann am Arbeitsplatz des Schweißens festgeklemmt sowie das Gerät eingeschaltet. Der Halter der Elektroden muss am Minuspol angeklemmt sein. Schließlich gilt es, die Schweißparameter einzustellen. In Abhängigkeit vom Elektrodendurchmesser ist die Amperezahl zu justieren.
Für Metalle mit einem Durchmesser von 2 mm sind etwa 40 bis 80 Ampere nötig und für einen Durchmesser von 6 mm ca. 220 bis 360 Ampere. Nachdem die Amperezahl korrekt eingestellt wurde, erfolgt ein Probeschweißen. Handwerker nehmen ein Probeblech und testen das Gerät, indem sie auf einem flachen Blech einige Raupen schweißen oder zwei zu verschweißende Bleche aneinander heften. Dazu tippt man mit der Spitze der Elektrode auf die jeweilige Stelle, bis ein Lichtbogen zündet und zieht diesen gleich wieder weg. Je nach verwendetem Schweißverfahren kann statt des Lichtbogens auch das Schweißen mit einem Hilfswerkstoff erfolgen.
Wird das Lichtbogenschweißen eingesetzt, dann wird die Elektrode wieder langsam an die betreffende Stelle geführt und nur einen halben Zentimeter zurückgezogen. Dadurch ist der Lichtbogen gut sichtbar und kann an der zu schweißenden Stelle, die zu heften ist, angesetzt werden. Die Elektrode setzt behutsam auf und man spürt, wie diese langsam abbrennt. Nach etwa drei Sekunden zieht der Anwender die Elektrode weg vom Werkstück, sodass es zum Abreißen des Lichtbogens kommt. Mit Schlackehammer und Meißel entfernen Handwerker die Schlacke am Werkstück. Backt die Elektrode am Metall fest, dann gilt es schnell zu reagieren und die Elektrode zu entfernen.
Die Leistungsmerkmale
Viele Invertschweißgeräte können stufenlos geregelt werden und passen daher zu einer Vielzahl verschiedener Anwendungsbereiche. Durch ihr geringes Gewicht sind die Geräte leicht und handlich. Sie können für den 2-Takt/4-Takt-Betrieb verwendet werden. Ebenso besitzen die Modelle je nach Hersteller eine Hochfrequenz- und LiftTIG-Zündung. Fernregleranschlüsse sowie die Möglichkeit der Fußregulation erlauben das Anpassen während der Arbeit und Digitalanzeigen für alle Parameter geben stets einen guten Überblick zu den gewählten Einstellungen. Weiter Vorteile und Leistungsmerkamle können eine Voranzeige und Holdfunktion sowie ein Jobspeicher sein. Oftmals sind 2 Schweißströme getrennt einstellbar und der Start/-Endstrom oder die Absenkzeit können je nach Bedarf gewählt werden.
Positive Eigenschaften
Negative Eigenschaften
Was wird getestet?
Ein wichtiger Punkt bei der Beurteilung der Inverter-Schweißgeräte ist das Preis-Leistungsverhältnis. Die Modelle sind meist teurer als andere Schweißgeräte, bieten dafür aber auch bessere Einsatzmöglichkeiten und eine höhere Mobilität. In Bezug auf das Preis-Leistungsverhältnis sollten sich Handwerker oder Heimwerker, die ein solches Schweißgerät kaufen möchten, die Kennzahlen des Angebots genauer anschauen. Wichtig ist es, diese mit anderen Angeboten zu vergleichen. Auch Besonderheiten und Extras spielen eine Rolle.
Manche Hersteller oder Händler bieten nur das Schweißgerät. Andere liefern Teile der Arbeitsschutzbekleidung oder Drähte mit. Alles, was an einem Schweißgerät positiv auffällt, wie mitgeliefertes Zubehör oder die Möglichkeit, mehrere Schweißverfahren einzusetzen, fallen ins Gewicht. Zudem ist wichtig, welche Erfahrungen Anwender mit den Invertern gesammelt haben, wie sich die Modelle in der Praxis bewähren und ob die Erwartungen der Handwerker und Heimwerker erfüllt wurden.
Pflege und Reinigung
Zur Reinigung des Geräts kann so genanntes Schweißschutzspray verwendet werden. Dieses dient der Sauberhaltung der Düsen am Gerät und dem Schutz des Werkstückes vor der Einwirkung von Spritzern. Da Staub mit der Zeit die Elektronik im Inneren stören kann – denn Staub ist leitfähig – kann man die Elektronik mit einem antistatischen Pinsel reinigen. Ebenso ist ein Ausblasen mit ionisierender Luft möglich. Leitfähige Schichten, wie Metallstaub, werden mit Isopropanol gesäubert. Hochwertige Geräte sind häufig staubdicht gebaut, was den Aufwand der Reinigung reduziert. Höchstens der Luftfilter sowie der Kühlkörper müssen dann noch gereinigt werden.
Wer repariert Inverter Schweißgerät?
Durch die komplexen elektronischen Bauteile im Inneren und den häufigen Transport kann es bei einem Inverter zur Notwendigkeit der Reparatur und Instandsetzung kommen. Auf Schweißgeräte spezialisierte Händler liefern Ersatzteile und bieten auch die Reparatur an. Dies können Serviceangebote der Hersteller sein oder Elektrotechniker, welche sich auf diesen Bereich fokussiert haben. Beim Kauf eines neuen Geräts erhalten Kunden meist eine Garantie. Treten innerhalb der Garantiezeit Defekte auf, dann ist der jeweilige Händler Ansprechpartner.
Wieviel Ampere?
Die Inverter können mit verschiedenen Ampere-Zahlen arbeiten. Bei vielen Modelle ist ein maximaler Schweißstrom vorgegeben, der nach Bedarf auch niedriger eingestellt, aber nicht erhöht werden kann. Gängige Geräte arbeiten mit 160 bis 200 Ampere. Seltener sind Modelle zu finden, die nur 130 oder 150 Ampere liefern.
Was kostet ein Inverter-Schweißgerät?
Die Preisspanne bei den Inverter-Schweißgeräten ist groß. Einsteigermodelle sind bereits ab 100 Euro erhältlich, wobei diese meist einen reduzierten Funktionsumfang bieten. Profigeräte kosten 500 Euro und mehr. Häufig können Anwender mit diesen Modellen gleich mehrere Schweißverfahren einsetzen.
5 große Hersteller und ihre jeweiligen Merkmale
Inverter werden unter anderem von den Herstellern Güde, Itamati, GYS, Einhell und Lorch angeboten.
- Güde ist ein Anbieter verschiedener Maschinen und Werkzeuge für Heim- sowie Handwerker. Das Unternehmen besteht seit 1979 und vertreibt seine Erzeugnisse im Fachhandel, über Baumärkte sowie den Versand. Markenzeichen des Unternehmens, das mehrere internationale Produktionsstätten betreibt, ist das blaue Design.
- Itmati richtet sich mit seinem Angebot vorwiegend an Privatanwender und offeriert Geräte für Haus- und Gartenbesitzer. Zum Sortiment gehören zahlreiche Handwerks-, Elektro- und Gartenwerkzeuge, die ein angenehmes Arbeiten erleichtern. Das Motto der einfachen Handhabung setzt das Unternehmen auch bei den Invert-Schweißern konsequent um.
- GYS ist ein auf Schweißtechnik, Batterieservice und Karosseriereparatur spezialisierter Hersteller. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Frankreich und agiert sei 1964 auf dem Markt. Es bestehen Kooperationen mit zahlreichen Autoherstellern sowie Reparaturwerkstätten, sodass GYS sich vor allem an Profis richtet und entsprechend leistungsfähige Schweißgeräte liefert.
- Einhell wurde 1964 gegründet und gilt als deutsches Traditionsunternehmen. Zunächst produzierte die Firma Elektrotechnik, später Werkzeuge und Gartengeräte. Schweißgeräte zählen zu den wichtigsten Erzeugnissen des Unternehmens, das seinen Sitz in Landau an der Isar hat.
- Lorch hat seinen Stammsitz in Auenwald und betreibt Filialen in mehreren Ländern. Das Unternehmen bietet vorwiegend Schweißgeräte für industrielle Anwendungen und hat mit eigenen Sonderanfertigungen und qualitativ hochwertigen Verfahren einen Spitzenplatz bei den Herstellern technischer Geräte eingenommen. Seit mehr als 50 Jahren fertigt Lorch Schweißlösungen.
Was gibt es für Zubehör?
Um ein gutes Ergebnis beim Schweißen zu erzielen, sind hochwertige Schweißzusatzwerkstoffe entscheidend. Dies sind etwa Massivdraht, Fülldraht und Schweißelektroden für Gusseisen oder Stahl. Weiterhin können Arbeitshilfen, Brennerhalter, Elektrodenhalter, Elektrodentrockner, Formiertechnik, Mess- und Prüfwerkzeuge, Schlackehammer, Zangen und Schweißspiegel die Arbeitsergebnisse optimieren.
Worauf ist beim Kauf zu achten?
Bevor Handwerker ein Schweißgerät kaufen, sollten sie sich über einige grundlegende Dinge Gedanken gemacht haben. Da es unterschiedliche Schweißverfahren gibt – je nachdem ob man dickere oder dünnere Bleche schweißt oder Aluminium verarbeitet – sollte das Modell passend zu den Aufgaben gewählt werden. Wichtig ist es also, zu klären, welche Materialien geschweißt werden sollen und in welcher Materialstärke diese vorliegen.
Wenn es hier deutliche Schwankungen und sehr breite Anwendungsbereiche geben wird, dann sollte man ein Kombigerät wählen, das mehrere Schweißverfahren ermöglicht. Zudem sollte die benötigte Leistung bedacht werden. Elektroden mit 2 mm sind etwa für dünne Bleche geeignet und Elektroden mit 2,4 mm für dickere Bleche. Ideal sind zudem Geräte, deren Schweißstrom stufenlos regulierbar ist, die ein langes Massekabel besitzen und über ausreichend lange Elektroden verfügen.
5 gute Gründe für Inverter Schweißgerät
- Inverter-Schweißgeräte sind so gebaut, dass Sie den benötigten Strom direkt bereitstellen.
- Sie eignen sich dank ihrer kompakten Konstruktion für den mobilen Einsatz.
- Die Geräte gestatten ein sauberes und störungsarmes Arbeiten.
- Viele Inverter erlauben eine Regulierung der Ampere-Zahlen.
- Die Modelle vereinen oft mehrere Schweißverfahren in sich.